Die Pfarreiengemeinschaft St. Johannes Glandorf und St. Marien Schwege ist seit 2013 als „Faire Gemeinde“ zertifiziert und hat bisher gute Erfahrungen gemacht.
Vor zwei Jahren hat das Bistum Osnabrück die Aktion „Faire Gemeinde“ gestartet, um Kirchengemeinden zu ermutigen, faire und ökologische Aspekte in ihrem Kaufverhalten zu berücksichtigen.
Die Bandbreite der Möglichkeiten, auf fair gehandelte und/oder ökologische Produkte umzusteigen, ist groß, und jede der zertifizierten „Fairen Gemeinden“ wählt in einer schriftlichen Selbstverpflichtung fünf dieser Kriterien aus. Über 42 Gemeinden haben dies bisher getan, darunter auch die Pfarreiengemeinschaft St. Johannes Glandorf und St. Marien Schwege.
Die Schweger feierten an Pfingsten auch ihr erstes „Faires Pfarrfest“. „Eigentlich hatten wir nicht mehr Arbeit als sonst, und es war auch nicht viel teurer als früher, man muss nur darauf achten“, so Jutta Aubke, Arbeitskreis „Faire Gemeinde“.
Allerdings gibt sie zu: „Die Frauen von der kfd, der Katholischen Frauengemeinschaft, waren erst sehr skeptisch, ob der Kaffee wohl schmeckt“, so Aubke, bevor sie weitere Neuerungen aufzählte: Bei der Erdbeerbowle kamen die Früchte aus der Region, der Wein war fair gehandelt, und sie wurde in Glühweingläsern gereicht.“ Außerdem gab es beim Pfarrfest ein Quiz zum Thema „Faire Gemeinde“.
Auch im Gemeindealltag setzen die Schweger nun beim Fastenessen oder beim Gemeindefrühstück auf fair gehandelten Waren sowie regionale und saisonale Produkte. Die Gemeinde bezieht darüber hinaus Ökostrom, und das Papier ist – von den Liederzetteln über die Pfarrbriefe bis hin zu Toilettenpapier – mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet. „Oft sind es ganz banale Sachen, die wir geändert haben, man muss nur darauf achten“, resümierte Aubke.
Die nächsten Ziele des Arbeitskreises „Faire Gemeinde“ sind: Präsent sein und seine Arbeit den Verbänden und Vereinen vorstellen.
Dorothea Schulze Mönking aus der St.-Johannis-Gemeinde in Glandorf berichtete: „Als wir im Pfarrgemeinderat die Selbstverpflichtungserklärungen gelesen haben, wurde uns bewusst, dass wir schon vieles davon jahrelang einhalten.“ Nun versuche die Gemeinde, noch stärker auf diese Kriterien zu achten und dies auch öffentlich zu machen. Bestehende Vorbehalte dem Thema gegenüber beträfen vor allem die höheren Preise. Dennoch bestünden in Glandorf inzwischen auch Geschenke für Verabschiedungen, Jubiläen, Geburtstage aus fair gehandelten Produkten.
Davon abgesehen, gibt es in Glandorf einen „Eine-Welt-Laden“ für fair gehandelte Produkte in der Kolpingstraße neben der Bücherei. Dessen Team ist auch jeden zweiten Freitag im Monat mit Stand auf dem Glandorfer Wochenmarkt vertreten.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung
https://www.noz.de/lokales/glandorf/artikel/485546/fair-geht-vor-in-glandorf-und-schwege