Seht der Mensch (Joh 19,5) – Die Maske fällt, es bleibt der Mensch (Rousseau)
Liebe Gemeindemitglieder,
in diesem Jahr wollen wir statt des Misereor- Hungertuches ein eigenes Stoffmasken-Kunstwerk entstehen lassen. In den letzten Monaten spielen Masken zum Schutz vor dem Coronavirus eine große Rolle und sie prägen unseren Alltag. Überall müssen wir sie in der Öffentlichkeit und bei Kontakten tragen – seit kurzem sind medizinische Masken notwendig. Was verbirgt sich eigentlich für ein Gesicht hinter der Maske?
Die Fastenzeit möchte uns einladen, im gedanklichen Sinne dahinter zu schauen. Aber auch die eigene Maske einfach einmal fallen zu lassen – sich nicht dahinter zu verstecken. Sehen wir den Menschen, der hinter der Maske ist und sehen wir auf uns selbst – ungeschminkt, unmaskiert – mit freiem Blick die anderen wahrnehmen und sich selbst annehmen, wie man ist.
- Wer verbirgt sich hinter der Maske?
- Wer sind die anderen?
- Wer bin ich?
Diese Fragen können uns in der Fastenzeit leiten.
Jede und jeder ist anders – genau wie die Alltagsmasken, die wir getragen haben. Daher möchten wir Sie/Euch ermutigen, die getragenen Alltagsmasken (gewaschen und desinfiziert) in die Plexiglaskästen unserer Kirchen zu legen.
Wenn wir die Masken ablegen – was bleibt? Der Mensch! „Seht der Mensch“, sagt Pontius Pilatus bei der Verurteilung über Jesus Christus. Der Mensch steht im Mittelpunkt – der Liebe Gottes zu uns und der Liebe unter uns. Diesen Blick zu schärfen und hinter die Maske zu schauen, dazu möchte uns diese Aktion einladen. Es entsteht ein buntes Bild vieler Masken und ein Symbol für die Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit der Menschen in unseren Gemeinden. Haben wir Mut, im übertragenen Sinn die Masken abzulegen und uns mit Liebe anzuschauen, damit wir befreit Ostern, die Auferstehung Jesu Christi feiern können.
Ihr/Euer Pastoralteam
(Hinweis: Bitte nur selbstgestaltete Masken in die Behälter werfen, keine medizinischen Masken. Bitte weiterhin medizinische Masken in der Öffentlichkeit nach den Vorschriften der Bundesregierung tragen! – zum Schutz für Sie/Euch und andere)
